Hirtenschnitte - überbackene Brotscheiben

Die Hirtenschnitte war in der DDR eine einfache, rustikale Mahlzeit, die vor allem in Kantinen und den HO-Gaststätten sehr beliebt war. Sie zeichnete sich durch ihre Schlichtheit aus und konnte leicht an die verfügbaren Zutaten angepasst werden. Häufig wurde sie aus einer Scheibe Graubrot oder Roggenbrot zubereitet, die mit verschiedenen Zutaten belegt und anschließend überbacken wurde. Typische Beläge waren Käse, Wurst oder Speck, manchmal auch Zwiebeln oder etwas Senf, was der Hirtenschnitte ihren herzhaften Geschmack verlieh.

Das Gericht war nicht nur schnell und einfach zuzubereiten, sondern auch eine Möglichkeit, übrig gebliebenes Brot zu verwerten, was in Zeiten mit begrenzten Ressourcen praktisch war. Die Hirtenschnitte konnte entweder in der Pfanne gebraten oder im Ofen überbacken werden, je nach Vorliebe und Verfügbarkeit von Geräten.

Obwohl der Name „Hirtenschnitte“ ursprünglich aus den westlichen Alpenregionen stammt, wo ähnliche belegte und überbackene Brotscheiben als „Käseschnitten“ oder „Brotaufläufe“ bekannt waren, fand die Idee in der DDR eine eigene, angepasste Variante. Besonders in den östlichen Bundesländern wie Thüringen und Sachsen war die Hirtenschnitte weit verbreitet und galt als schnelles, sättigendes Gericht für den kleinen Hunger oder als deftiges Abendessen.

Insgesamt spiegelt die Hirtenschnitte die bescheidene, aber kreative Küche der DDR wider, bei der mit einfachen Mitteln schmackhafte und sättigende Gerichte auf den Tisch gezaubert wurden.

Ochsenaugen nach DDR Rezept
Aufwand einfach und Zubereitungszeit kurz

Zutatenliste und Zeit je Zubereitungsschritt (4 Personen)

2 Eier
2 EL Milch
1 TL Salz
1 TL Pfeffer

die Eier mit Milch, Senf, Salz und Pfeffer verquirlen.

1 kleine Zwiebel
50 g Speckwürfel oder Schinken

Zwiebeln und Speckwürfel in einer Pfanne anbraten, dann zur Ei-Mischung geben.

100 g geriebener Käse (z. B. Edamer oder Gouda)

den geriebenen Käse unterrühren.

4 Scheiben kräftiges Brot (z. B. Mischbrot oder Schwarzbrot)

die Brotscheiben in der Mischung wenden, sodass sie sich schön vollsaugen.

etwas Butter oder Öl

in einer Pfanne mit Butter oder Öl bei mittlerer Hitze von beiden Seiten goldbraun braten.

Wer es knuspriger mag, kann die Hirtenschnitte noch kurz im Backofen überbacken.

Tipp

manche haben statt Speck Jagdwurst oder Salami verwendet, oder noch etwas Paprika dazugegeben. Serviert wurde die Hirtenschnitte oft mit Gurkensalat oder Senfgurken – einfach, deftig und typisch DDR!